Nachdem wir bisher noch keinen Wal gesehen haben, obwohl wir schon mehrfach an Whale Watching Touren unter anderem auf Guadeloupe, Madeira und La Réunion teilgenommen haben, sind wir auf diese Meeressäuger besonders gespannt. Wale sind die größten Tiere der Marine Big 5 und mit einigen Arten vor der Küste Südafrikas vertreten. Südkaper (oder südliche Glattwale) kommen am häufigsten vor, aber es sind auch Buckelwale, Brydewale und sogar Orcas anzutreffen.
Unsere ersten südlichen Glattwale entdecken wir dann ganz unerwartet bereits vom Chapman’s Peak Drive in der Bucht von Hout Bay. Ein tolles Erlebnis auch wenn wir die Wale nur aus der Distanz sehen. Die unumstrittene Walhauptstadt befindet sich etwas weiter südöstlich und ist Hermanus. Auf unserer Reise legen wir hier einen Zwischenstopp ein um uns die beeindruckenden Meeressäuger anzugucken. Da wir mitten in der besten Walbeobachtungszeit (von Juli bis November) unterwegs sind sehen wir zu unserer Freude tatsächlich zahlreiche Südkaper, eine große Delfinschule und vereinzelte Brydewale. Die Südkaper kommen sogar ganz nah ans Ufer und versorgen dort ihre Kälbchen, die sie im August gebären.
Nach der Geburt müssen die Neugeborenen innerhalb der ersten 10 Sekunden an die Wasseroberfläche zum Atmen. Dabei und wohl auch zum Schutz vor Jägern wie dem weißen Hai unterstützt oft eine Hilfsmutter (ein Wal der in dieser Saison nicht kalbt). Der englische Name für die Südkaper, Southern Right Whale, geht auf die Zeiten des Walfangs zurück. Denn für die Walfänger, war es der richtige Wal zum Jagen. Südkaper sind neugierig, bewegen sich langsam fort, enthalten viel Öl und tote Tiere schwimmen an der Wasseroberfläche. Nach entsprechend extremer Bejagung wurden die Wale schon 1937 unter Schutz gestellt und die Bestände haben sich daraufhin auch deutlich erholt. Man geht heute von wieder etwa 15.000 Exemplaren weltweit aus.
In aktiven Zeiten sehen wir locker zehn Wale gleichzeitig und viele zeigen ihr gesamtes Repertoire von Spyhopping (aus dem Wasser gucken) über Lobtailing (mit der Fluke auf Wasser schlagen) bis zum Breaching (aus dem Wasser springen). Letzteres ist absolut faszinierend, wie sich diese Tonnen schweren Tiere aus dem Wasser katapultieren können und fesselt uns und unsere Kleinen, für die die Wale ansonsten nicht die spannendsten Tiere zu sein scheinen, jedes Mal.
Der sehr schöne Cliff Path in Hermanus führt direkt an der Küste entlang und bietet zahlreiche Ausblicke in die kleinen Buchten und auf die Wale. Etwas größere Kinder können hier auch immer wieder in den Felsen klettern. Für Familien mit kleinen Kindern empfehlen wir aber eher den überschaubaren Spielplatz direkt am Old Habour, damit die Kleinen, wenn sie von den Walen genug haben spielen, und die Eltern trotzdem noch ein Auge auf die großen Meeressäuger werfen können.
Ein besonders Highlight ist die Sea Kayak Tour, die wir leider mangels Babysitter getrennt von einander, unternehmen. Um das Verhalten der Tiere nicht zu stören wird immer ausreichender Abstand zum Wal eingehalten und auch genauestens auf seine Bewegungsrichtung geachtet. Trotzdem können die teilweise neugierigen Tiere auch den Kayaks nahe kommen und aus der Perspektive auf dem Wasser wirken die Giganten noch imposanter als sie es ohnehin schon sind. Neben Walen sehen wir Robben und auch einen Pinguin bei den wirklich empfehlenswerten Touren.
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