Windhoek – Waterberg
Endlich geht es los! Wir starten unseren ersten Tag in Namibia nach einem angenehmen Flug in der Hauptstadt Windhoek. Wir werden am Flughafen von unserer Mietwagenfirma abgeholt und zu unserem Zuhause für die nächsten zwei Wochen gebracht: Ein Toyota Hilux mit Doppelkabine, Dachzelt und Campingausrüstung, den wir zuvor nach ausgiebiger Recherche und zahlreichen Anfragen von Deutschland aus bereits gebucht haben. Für uns wirkt der Toyota erst einmal riesig aber in den weiträumigen Städten Namibias und den kaum besiedelten Weiten des Landes kommt uns der Wagen sofort wie ein normal großer Kompaktwagen vor. Unser Vermieter gibt uns eine kurze Einweisung und warnt uns noch vor Diebstählen aus dem Auto und rät uns keine Gepäckstücke sichtbar im Wagen zu lassen. Also binden wir bevor wir losfahren unsere Rucksäcke zusammen, so dass sie nicht schnell aus dem Auto gezogen werden können und decken sie mit einer Plane ab, damit sie nicht direkt sichtbar sind.
Entgegen der üblichen Tankregel „voll abholen– voll abgeben“ ist der Wagen hier fast leer und so müssen wir erst einmal tanken. Dabei wundern wir uns über die lange Tankdauer und erinnern uns an den 140 Liter fassenden Doppeltank des Hilux. Bei der Buchung haben wir uns für diese Ausstattung entschieden da es in Namibia sehr einsame Gegenden und weite Strecken ohne Tankstellen gibt, z.B. in der Namib und entlang der Skelleton Coast. Am Ende können wir für N$1710, umgerechnet etwa 120 Euro die zwei Tanks voll tanken.
Wir cruisen noch etwas durch Windhoek und organisieren uns beim Einkaufen zwei namibische Prepaid-SIM Karten, um mobiles Internet nutzen zu können. Auf dem Parkplatz werden wir von einem Namibier angesprochen, dass er auf unser Auto aufpasst. Für uns eine neue Erfahrung, aber in Namibia ist es auf allen größeren oder touristischen Parkplätzen Standard, dass Menschen für ein Trinkgeld auf die Autos aufpassen. Ob man diesen immer vertrauen kann wissen wir nicht, aber wir haben auch keine andere Wahl als davon auszugehen.
Schließlich entscheiden wir uns noch am ersten Tag aufzubrechen um zum Waterberg zu fahren. Kaum außerhalb von Windhoek begegnen wir den ersten Warzenschweinen am Straßenrand, die das Fieber nach weiteren Tiersichtungen in uns anfachen. Wir entdecken mehr und mehr Warzenschweine und auch die ersten Antilopen. Die ansonsten eher eintönige Fahrt wird dadurch abwechslungsreich. Am Waterberg Camp angekommen stehen neben Oryx, Springbock, Geiern und Helmperlhühnern auch etliche Bärenpaviane auf unserer Sighting-Liste.
Wir bauen unser Dachzelt auf und zünden voller Vorfreude auf die zuvor gekauften Oryx und Springbock Steaks den Grill an. Schnell stellen wir jedoch fest, dass dies aufgrund der nicht ausreichenden Hitze doch länger dauern wird als erhofft. Die Dämmerung setzt ein und schnell ist es dunkel.
Grill mit Steak
Während wir noch versuchen die medium rare angewärmten Steaks zu essen, werden wir von wild durchs Camp rennenden Warzenschweinen erschreckt. Mittlerweile ist es stock dunkel und wenn wir uns mit den Stirnlampen umgucken sehen wir immer wieder hellblau-grünlich leuchtende Augen, die wir aber nicht näher identifizieren können. Vermutlich sind es Dik-Diks reden wir uns ein und sind insgeheim bereit jederzeit ins Auto zuspringen falls sich die Augen doch als Löwen entpuppen.
Kurz bevor wir uns dann für die Nacht fertig machen werden wir von unzähligen Ameisenjungfern (Antlions) belästigt, die überall zu sein scheinen und uns zwingen die Stirnlampen nur noch so kurz wie möglich anzumachen.
Insgesamt war es dennoch ein sehr gelungener und spannender Start in unsere Namibia Reise.
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